Sonntags stehen die Schnelltests an

Das DRK-Team aus der VG Bodenheim im Einsatz bei Schnelltests in der Altenpflegeeinrichtung des Zoar-Diakoniewerks in Heidesheim. Foto: DRK/Seifried

Allgemeine Zeitung 23.01.2021
Kathrin Damwitz
MAINZ-BINGEN - Die Corona-Schnelltests in Heimen oder die Impfungen der Bewohner von Seniorenzentren wären ohne ehrenamtliche Kräfte undenkbar. Wir sprachen mit Ariana Seifried (40) aus Nackenheim, der Bereitschaftsleiterin des DRK-Ortsvereins in der Verbandsgemeinde Bodenheim. Die Sanitäterin half schon bei Schnelltests und Impfungen und schildert ihre Erfahrungen.

Frau Seifried, wo waren Sie schon im Einsatz?Unser DRK-Team war beispielsweise in der Altenpflegeeinrichtung des evangelischen Diakoniewerkes Zoar in Heidesheim bei Schnelltests eingebunden. Anfragen auf Unterstützung werden unter anderem vom Land oder den Heimen an den DRK-Kreisverband Mainz-Bingen gerichtet, der diese an uns Ortsverbände weiterreicht. Wer Zeit und personelle Kapazitäten frei hat, meldet sich dann. An den kommenden Sonntagen sind sechs DRK'ler aus der VG Bodenheim für den Wohnbereich der Zoar in Heidesheim abgestellt. Dort gilt es, rund 166 Bewohner und 100 Betreuer einmal wöchentlich zu testen. Zwei Helfer von uns sind in den Zoar-Werkstätten im Einsatz, dort fallen bis zu 140 Tests für die Mitarbeiter und ihre Betreuer und Anleiter an.Werden Sie selbst auch getestet?Ja, bevor wir anderen Menschen den Nasen- oder Rachenabstrich abnehmen, sind wir selbst dran. Das Resultat nach den Schnelltests liegt nach etwa 20 Minuten vor. Im Testraum nimmt immer einer von uns DRK'lern die Abstriche, dem Kollegen obliegt die Dokumentation. Die Einrichtung, die uns anfordert, stellt Testmaterialien sowie Schutzkleidung zur Verfügung. Medizinisches Fachpersonal von Zoar hat uns genau gezeigt, wie die Abstriche zu nehmen sind.Und wo haben Sie den Impfteams geholfen?Unser Ortsverein unterstützte mit Ehrenamtlern unter anderem Ärzte und Apotheker in mobilen Impfteams in Altenheimen. Sanitäter mit Grundausbildung dürfen Spritzen anreichen oder die Dokumentation übernehmen. Höher qualifizierte Rettungssanitäter dürfen auf Anweisung des Arztes auch impfen. Ich selbst war in der DRK-eigenen Seniorenresidenz Carolinenhöhe in Ingelheim beim Impftermin dabei. Es war sehr interessant, weil ich die Impfdosen mit einem Apotheker vorbereiten durfte. Wenn die Phiolen mit dem Impfstoff, die sogenannten Vials, ankommen, müssen sie erst einmal eine halbe Stunde bei Zimmertemperatur ruhen. Der Impfstoff wird vor der Injektion aseptisch mit Kochsalzlösung verdünnt. Wenn die sechs Spritzen aus einer Phiole einmal aufgezogen sind, müssen sie binnen sechs Stunden verimpft werden.Wie sind die Rückmeldungen?Die Heime und Werkstätten sind total happy, dass sie Unterstützung von uns bekommen. Sie sind zuvorkommend, bereiten die Impftermine sehr gut vor und sorgen akribisch für die Einhaltung der Vorschriften. Wir tragen Handschuhe, FFP2-Masken, Schutzkittel und Visiere. Desinfektionsmittel steht zur Verfügung. Wir Helfer halten uns bei den ersten Impfungen in Heimen auch immer gleich den Folgetermin für die zweite Impfung frei, damit die Bewohner drei Wochen später auf die gleichen Teams treffen.Was machen Sie im Hauptberuf?Ich arbeite in der Tourismusbranche und befinde mich derzeit in Kurzarbeit. Von daher bin ich froh, dass ich mich ehrenamtlich einbringen und Menschen unterstützen kann.Das Interview führte
Kathrin Damwitz.